Putzen, Estrich u. Fussbodenheizung

5. Baumonat

Nun ist auch der 5. Baumonat vorbei. Gewünscht wäre sicherlich, dass einiges hätte mehr passiert können. M.E. wäre es sicherlich möglich, gewesen den Außenputz (Dämmputz, ISODUR von der Firma IRP) schon aufzutragen. Da dies für das Unternehmen neu ist, sollten Mitarbeiter der Herstellerfirma das Auftragen unterstützen. (Sicherlich eine gute Maßnahme!)

Da jedoch im August in Portugal bei vielen Firmen wenig läuft, konnte ein Termin erst später vereinbart werden.

Manchmal ist vielleicht auch der Wunsch nach dem Verlauf größer als das Mögliche. Rein vertraglich hat der Bauunternehmer Zeit bis zum Januar des nächsten Jahres (also weitere 4 Monate). Laut Aussage ist jedoch alles fertig bis Mitte Dezember. Mal sehen, ist aber es scheint möglich. Was fehlt:

a) Estrich innen
b) Fliesen innen
c) Fliesen außen
d) Außenputz

 

e) Streichen innen und außen
f) Endinstallation von Elektro und Sanitär
g) Schornstein verputzen und Komplettierung der Spitze (Isolation gegen Regen)
h) Garagentor einbauen
i) Solarpanels installieren sowie Speichertank und Steuerung für Fussbodenheizung
j) Fensterläden aus Alu
k) Tore in die Umgrenzungsmauer einbauen

 

Also wie man sieht – noch einiges!

Zu Beginn des 5. Monats wurde das Putzen (Außenmauer, innen) fortgesetzt. Leider wurde kein Kalkputz eingesetzt, wie eigentlich vorgesehen, um einen weiteren Baustein gegen die hohe Luftfeuchtigkeit zu haben, sondern Fertigputz REDUR der Firma IRP. Dieser wurde innen mit der Maschine aufgetragen (diese mischte den Putz direkt mit Wasser) und dann verrieben. An den Ecken wurden in der Regel Kunststoffschienen eingesetzt und bei den Übergängen von Beton auf Stein Armierungen aus einem Gittermaterial.

Insgesamt wurden 6 Paletten von dem Fertigputz (ca. 6000 kg) verbraucht.

Das Prinzip, wann welche Seite in welchem Raum, wo geputzt wird, ist nicht eindeutig erkennbar. Aber das werden die Maurer schon im Griff haben. Was nicht so schön, wie ich es jedenfalls finde, ist, dass die Holzbalken und die Bretter doch relativ in Mitleidenschaft genommen werden. Zwar wurde gewischt, aber dies führte zu einem weiteren Grauschleier. Da das Holz noch nicht gestrichen ist, wird später alles aufwändig nur zu entfernen sein.

Insgesamt sieht die Ausführung sehr gut aus. Der Putz verdeckt doch so einiges.

Außen wurde, nachdem der Beton für die Terrassen – über 200 qm – aufgebracht war, eine zweite Estrichschicht aufgebracht, die nun schon die Wasserführung (Gefälle) beinhaltet. Dazu wurden kleine Steine auf einen Speißhaufen gelegt und damit die gewünschte Höhe festgelegt.

Später wird dann noch die Fliese (Santa Catalina) aufgebracht. Dazu muss allerdings erst der Außenputz vorhanden sein, damit die Fliesen nicht verschmutzen.

 

Die Auswahl der Fensterfirma war nicht ganz so einfach wie gedacht. Dies lag zum einen daran, dass Kunsstofffenster in der Regel nicht mit 3 Gläsern und Argongasfüllung angeboten werden. Und zum anderen daran, dass die Preise doch höher lagen. Eine „deutsche“ Firma aus der Algarve bildete dabei die preisliche Spitze.

Aus diesem Grunde nahmen wir einige Fenster aus Deutschland mit herunter.

Dann fanden wir mit Hilfe der Portugalforen eine Firma in Gois „Janela da Falesia“. Diese wird durch einen gut deutschsprechenden Polen geführt, der auch die Fenster in Polen auf Basis des Profils von Aluplast fertigen lässt. Die Abwicklung und der Einbau lief nach Plan,trotz der Entfernung von ca. 300 km. Sehr professionell und preisgünstig. Empfehlenswert!

Ende August wurden dann die ersten Fliesen (Wandfliesen = Azulejos, azul = blau d.h. die Farbe der historischen Wandfliesen) in den Bädern und der Küche bzw. dem Besucher-WC angebracht. Es sieht sehr sauber verfliest aus, obwohl (?) hier kein spezieller Fliesenleger zu Werke ging, sondern ein Maurer. (Anmerkung: Ob die vielen Gewerke in Deutschland und die damit verbundenen Grenzziehungen (Sicherung des Claims) tatsächlich notwendig bzw. für den Verbraucher sinnvoll sind, kann man aufgrund der gemachten Erfahrungen sicherlich infrage stellen.

Um die Leitungen (Strom und Wasser) verschwinden zu lassen, wird in Portugal eine weitere Schicht auf die Bodenplatte aufgetragen. In der Regel ein Leichtbeton mit Blähtonsteinen (Leca) also auch mit Isolationsfunktion. Hier wurde allerdings ein sehr flüssige Masse (auch mit Isolationswirkung) über die Betonpumpe eingebracht und verteilt. (Ähnlich wie flüssige Ausgleichsmasse). Da nicht alle Leitungen mit Speiß beschwert waren, schwammen diese natürlich auf. Hoffentlich bekommt der Elektriker hinterher seine Leitungen durch. Dies war wohl nicht ganz im Sinne der Erfinder. Insgesamt fehlte auch etwas von der „Soße“, so dass sämtliche Räume gefüllt werden konnten. Der Rest wird denn wohl „herkömmlich“ gemacht.
Nachdem die Schicht getrocknet ist, wurde eine 2-3 cm dicke Estrichschicht aufgebracht, damit die Dämmung für die Fussbodenheizung gerade aufliegt.

Allerdings zeigte sich, dass die Trocknungszeit nicht so lang war, dass der Boden durchgetrocknet ist. Dies zeigte sich immer dann, wenn Steine bzw. Kunststoffplatten auf dem Boden lagen. Hier war der Estrich deutlich dunkler bzw. auf der Unterseite der Platte waren Tröpfchen zu sehen.

Na hoffentlich sucht sich die restliche Feuchtigkeit einen anderen Weg.

Mit dem Wasserablauf im Fussboden der Dusche scheint sich die Baufirma etwas schwer zu tun. Ob der dafür speziell beschaffte Ablauf geeignet ist, muss sich noch zeigen. Zurzeit sieht es allerdings nicht so aus, denn das Sieb liegt noch unter der Isolation.

 

Als Isolation für die Fussbodenheizung wird wallmate (EPS – extrudiertes Polystyrol von der Fa. DOW) in einer Stärke von 6 cm eingebracht (Preis für 120 qm in Portugal = 750 Euro). Die Fussbodenheizungsrohre werden dann mit einer speziellen Klammer befestigt. Das Kunststoffrohr (abgerollt von einer 200 m Spule) ist speziell ausgestattet, um keinen Durchgang von Sauerstoff zu haben. Die Rohre werden ohne eine Verbindung ausgelegt, um ein Risiko der Undichtigkeit an dieser Verbindungsstelle auszuschließen.

Die Arbeit war in knapp 3 Tagen erledigt. Die Verlegung sieht sehr gut aus.

Diese Arbeit wurde nicht von der Baufirma verrichtet, sondern von einer Firma, die sich auf Solartechnik spezialisiert hat. Der portugiesische Inhaber hat sein Handwerk in Deutschland erlernt und baut seit einigen Jahren Solaranlagen auch in Verbindung mit Fussbodenheizungen hier in Portugal ein. Er fertigt sogar seinen eigenen „Solarkollektor“ (wohl der einzige Typ, der auch in Portugal produziert wird). Eine Zulassung durch die entsprechenden Behörden besitzt der Kollektor natürlich auch! In das Solarsystem wird auch ein Pellettofen integriert, um bei Schlechtwetter genügend warmes Wasser bzw. Raumwärme zu haben.

Leider kann der weitere Fortschritt nur noch eine Woche dokumentiert werden, da ich dann zurück nach Deutschland fahre. Dort steht eine Wohnungsrenovierung und Umzug bevor.