Verlegung der Fußbodenheizung

Das fachgerechte (nutzerorientierte) Verlegen einer Fußbodenheizung scheint auch im Jahr 2018 noch nicht gesichert. Zwar gibt es mittlerweile eine DIN 1264 (alt DIN 4725) aber scheint es doch etwas schwierig, den Stand der Technik umzusetzen.
Dies ist ärgerlich, da zahlreiche Bestrebungen bestehen – und der Bauherr dafür extra zahlt (dickere Isolation unter der Bodenplatte, in der Zwischenwand und der Decke) und dann passieren doch zahlreiche unsinnige Installationen bei der Fußbodenheizung, die der sparsamen Energieverwendung entgegenstehen.
Der Installateur schiebt alles auf das Planungsbüro, das per Computer die Fußbodenheizung (den Verlegeplan) berechnet. Das Ergebnis ist nicht sach- und fachgerecht.
Dazu nun im Einzelnen:
Da gerade das Estrichprogramm läuft (z.Z. Vorlauf 55 Grad, Raumtemperatur über 30 Grad) ließen sich von dem „Ergebnis“ gute Wärmebildaufnahmen machen (FLIR).

1. Der offene Küchenbereich wird so wie ein Bad geheizt während das angrenzende Wohnzimmer nur mäßig bis schlecht erwärmt wird. Da es nur einen Raumfühler gibt  kann es natürlich – wenn alles so bleibt – passieren, dass nur die Schlangen in der Küche aktiv sind und das gesamte Wohnzimmer heizen. Dort wo man sitzt wäre es dann fußkalt!!!!
=> Ein zweites Raumthermostat wäre zumindest notwendig!
(Wir hatten dem Betrieb vorgeschlagen, hier gar keine Heizungsschlangen aufgrund unserer Erfahrungen in 2 von uns gebauten Häusern zu verlegen. In den Küchen haben wir nie geheizt!)

2. Die Heizschlangen zu den Bädern durchlaufen andere Räume mit einem großen „Umweg“. Während der Übergangszeit lüftet man die Wärme dann wohl weg (die EnEV lässt grüßen).
3. Der Flur und der HWR erhalten trotz der vielen Durchgangsheizschlangen noch einen eigenen mit einen Thermostat ausgestattenen Kreis. Beides Räume, die eigentlich schon zu viel Wärme haben durch die anderen Leitungen. So geht der heißeste Strang von der Heizung quer durch den HWR zum Verteiler..

4. Ein offener Raumteil (über 10 qm) hat dafür keinen Heizkreis und nur die Durchquerung zum Bad. Wie „un-„sinnig.

Da zufällig der Nachbar auch einen TM-Bungalow hat, kann man ein Ergebnis spüren. Dort, wo man in dem Wohnzimmer sitzt, ist der Boden kalt (die Raumtemperatur ist ok). Die Wärme wird halt in der offenen Küche oder im Zugang erzeugt. Zumindest ich finde dies nicht sehr angenehm, wenn der Boden nicht wenigsten etwas temperiert ist.

5. Der Blick in den Flur zeigt (dunkel = die nicht sonderlich gut gedämmte Haustür), dass sich auch hier eine Vielzahl von Heizschlangen tummeln. Ein eigener, überflüssiger Kreis. Wollte man hier 16 Grad erreichen, so kann man zukünftig dies nur durch eine offene Tür realisieren! Und dieser Blödsinn noch im Jahr 2018.

Da viele Bauherren über keine Wärmebildkamera verfügen, dürften diese Fehlplanungen wohl selten auffallen. Vielleicht ärgern sich einige über die Heizung ohne zu wissen warum.

Da bleibt es einem wahrscheinlich später nur übrig, die „tolle“ Automatisierung durch Hardware (Zudrehen der Ventile), Raumfühler herunter stellen)) das Heizen an den falschen Stellen – wo es geht – zu verhindern. Einiges lässt sich jetzt nur schwerlich ändern.

Vorsorglich hat der Meister der Installationsfirma schon darauf hingewiesen, dass man bloß nichts selber verstellen soll, da dann der hydraulische Abgleich nicht mehr korrekt funktioniert. Die eingebaute, relativ schwache Pumpe, dann den Transport auch nicht mehr bewerkstellen kann. Vamos ver.

Fazit: Das ging gründlich daneben. Mal sehen wie die Nachbesserung erfolgt. Wahrscheinlich ein Fall für Experten (Gutachter).